109 Claretiner Märtyrer

Am 21. Oktober 2017 wurden in der Basilika „Sagrada Família“ in Barcelona 109 Claretiner-Märtyrer seliggesprochen. Zusammen mit den 51 Märtyrern von Barbastro (Seligsprechung 1992) und den 23 Märtyrern von Sigüenza, Fernán Caballero und Tarragona (Seligsprechung 2013) haben wir Claretiner damit 183 selige Mitbrüder, die ihr irdisches Leben im Spanischen Bürgerkrieg lassen mussten. Etwa neunzig weitere Mitbrüder kamen ebenfalls im Jahr 1936 in Spanien ums Leben. 

Eine Kerze wurde für jeden der 109 Märtyrer anlässlich der Gebetsvigil angezündet

Im Gegensatz zu unseren 51 Märtyrern von Barbastro handelt es sich bei den „109“ nicht um eine geschlossene Gruppe, sondern um Mitbrüder aus verschiedenen Gemeinschaften, die teils in kleinen Gruppen, teils allein an verschiedenen Orten für ihren Glauben starben. Offiziell sprechen wir bei unseren neuen Märtyrer-Mitbrüdern von „Mateo, Teófilo, Fernando und 106 Gefährten“.

 

Das Märtyrium von P. Jové und 14 Studenten

 

Zu den 109 seliggesprochenen Märtyrern gehört auch der 41jährige Claretiner-Pater Manuel Jové mit 14 Studenten im Alter von 20 bis 22 Jahren.

Die 14 jungen Mitbrüder wurden am 25. Juli 1936 von den Milizionären des Dorfes Ciutadilla verhaftet. Pater Jové war vorausgegangen, weil er sich um Passierscheine bemühen wollte. Als er von der Verhaftung erfuhr, stellte er sich, woraufhin er ebenfalls festgenommen und zu den inhaftierten Studenten gebracht wurde.

Bald darauf schickte das Revolutionskomitee aus der Provinzhauptstadt Lérida zwei Autos mit Milizionären auf den Weg, die um Mitternacht ankamen. Sie verspotteten unsere Mitbrüder und misshandelten sie schwer.

Um acht Uhr morgens wurden die fünfzehn Claretiner auf einen Lastwagen geladen, während die Milizionäre in ihre eigenen Autos einstiegen. Die Fahrt ging zum Nachbarort Verdú. Dort ließ man den Lastwagen für mehrere Stunden in der prallen Sommersonne stehen.

Prozession mit Reliquien von einigen Märtyrern

Schließlich ging die Fahrt weiter nach Lérida. Der Lastwagen fuhr vor das Friedhofstor, und die Gefangenen wurden abgeladen. Eine große Menge an Milizionären kam zusammen. Es war der 26. Juli 1936, zwischen zwei und drei Uhr nachmittags.

Der Totengräber gibt die Schlussszene wieder: Man stellte vier an die Wand, so dass es die anderen elf sahen. Pater Jové sagte, als er als erster in die Reihe gestellt wurde: „Ich sterbe für Gott!“ Die Milizionäre machten sich daraus einen Scherz und fragten dann jeden einzelnen: „Und stirbst auch du für Gott?“ – „Auch ich sterbe für Gott!“

Die erste Gruppe fiel, dann zwei weitere Vierergruppen, und zuletzt drei. Jedesmal wenn sie das Kommando „Laden!“ hörten, riefen sie laut: „Hoch lebe Christus, der König!“

Die fünfzehn Mitbrüder waren die ersten Claretiner, die im Spanischen Bürgerkrieg ihren Glauben mit dem Tod bezeugten.

Den Beitrag von Gonzalo Fernández Sanz CMF lesen:

Missionare bis ans Ende